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Schmetterlinge fliegen auf Großgmainer Natura 2000-Gebiet Untersberg-Vorland

Veröffentlichungsdatum24.02.2020Lesedauer2 MinutenKategorienAktuelle News
Foto für Schmetterlinge fliegen auf Großgmainer Natura 2000-Gebiet Untersberg-Vorland

EU-Kommission lobt das Schutzgebietsmanagement / Schmetterlinge und Orchideen profitieren

Einige erinnern sich vielleicht noch: Von 2006 bis 2010 wurde auf Großgmainer Gemeindegebiet im Natura 2000-Gebiet "Untersberg-Vorland" ein von der EU gefördertes LIFE-Naturschutzprojekt durchgeführt. Dabei wurden umfangreiche Lebensraum erhaltende und verbessernde Maßnahmen für EU-weit selten gewordene Schmetterlinge durchgeführt - in Zusammenarbeit von Land, Gemeinde, Freilichtmuseum, Grundeigentümern und Landbewirtschaftern. Unter anderem wurden 3,5 Kilometer Waldrand zum Lebensraum für den Eschen-Scheckenfalter umgestaltet, 20 Hektar Streuwiesen in ein optimales Pflegemanagement überführt und im Freilichtmuseum ein Schmetterlingserlebnisweg errichtet.

Vor kurzem haben Experten der EU-Kommission das Gebiet besucht und die Langzeit-Wirkungen des Projekts unter die Lupe genommen. Fazit: Die aktiven Naturschutzmaßnahmen wirken nachhaltig, die Schmetterlinge und seltene Orchideen profitieren auf Dauer.

Abb. 1
Abbildung 1: Ortsaugenschein im Natura 2000-Gebiet "Untersberg Vorland" im Spätsommer 2019;
von links: Andreas Hofer, Förderexperte des Landes, zwei Grundeigentümer/Landbewirtschafter, EU-Beauftragter Jan Sliva, Schutzgebietsbetreuerin Elli Ortner (Bild: B. Riehl, Land Salzburg).

Gemeinsamer Einsatz zahlt sich aus
"Nahezu alle Projektflächen mit durchgeführten Naturschutzmaßnahmen haben sich bis heute positiv entwickelt und bedeutend zur Sicherung des Erhaltungszustandes sowohl der Ziel-Lebensräume als auch der Pflanzen- und Tierpopulation beigetragen. Der kontinuierliche Einsatz für den Schutz des Natura 2000-Gebietes ist vorbildlich", so das Lob aus Brüssel. Unterstrichen wird auch die intensive Zusammenarbeit mit den landwirtschaftlichen Betrieben, dem Salzburger Freilichtmuseum und der beim Haus der Natur ansässigen Schutzgebietsbetreuerin Elli Ortner.

Die biologische Vielfalt bewahren
Konkret haben sich am Fuße des Untersbergs die Pflanzen- und Tierpopulation gut erholt, etwa das Sumpfglanzkraut, eine unscheinbare sehr seltende Orchidee oder der Goldene Scheckenfalter. Unter Druck steht nach wie vor der Eschen-Scheckenfalter wegen des grassierenden Eschensterbens, das durch einen asiatischen Pilz verursacht wird.

Abb. 2
Abbildung 2: Der EU weit geschützte Goldene Scheckenfalter auf einer Wiesenorchidee im Natura 2000-Gebiet Untersberg-Vorland (c) E. Ortner.

Ein herzliches Dankeschön allen Grundbesitzern und Landwirten, die mit einer umsichtigen Landschaftspflege und angepassten Bewirtschaftung dazu beitragen, die einzigartigen Lebensräume und Arten im Natura 2000-Gebiet zu bewahren.

Text:
Dipl.-Ing. Bernhard Riehl
Projektleiter LIFE Projekt, Land Salzburg - Naturschutz
E-Mail: bernhard.riehl@salzburg.gv.at ; Telefon: +43 662 8042 5517